Der Kampf gegen braunen Fraß: So funktioniert der moderne Rostschutz - FOCUS online

2022-12-08 12:30:45 By : Mr. Mike M

Richtige Rostlauben sieht man kaum mehr auf der Straße. Die einst gefürchteten braunen Flecken, die schon so manchen Wagen um die TÜV-Plakette gebracht haben, treten heutzutage nur noch selten auf. Vor allem in den ersten Jahren nach der Produktion ist Rost so gut wie gar kein Thema. Nicht umsonst geben fast alle Autobauer zwölf Jahre Garantie gegen Durchrostung. Dafür haben die Hersteller aber auch einiges an Hirnschmalz investiert und zahlreiche rostige Autos untersucht. Jörg Saßmannshausen, Rost-Experte bei Ford, betont: „Wir analysieren jede Kundenreklamation genau, um sicherzustellen, dass keine Fehler unentdeckt bleiben.“

Rost entsteht immer da, wo Wasser und Sauerstoff an das Metall gelangen. Deshalb versuchen die Hersteller, ihre Materialien so gut es geht zu schützen. Ein Garant dafür ist die Verzinkung der Karosserie. Die Zinkschicht ummantelt Stahl und Leichtbaumaterialien und bewahrt sie vor Feuchtigkeit und Luft. Das heißt aber nicht, dass Zink nicht rosten kann. Im Gegenteil, er soll es sogar. Denn: Treffen zwei Materialien aufeinander, fördert das zwar die Rostbildung – doch wenn es feucht wird, rostet immer das unedlere Material. In diesem Fall der Zink, der geopfert wird um den höherwertigen Stahl oder das Aluminium zu schützen.

Während die Korrosion des Zinks also freiwillig in Kauf genommen wird, versuchen die Hersteller an den meisten Verbindungsstellen einen direkten Kontakt zweier Metalle zu verhindern. Spannend: Obwohl Karbon ein Kunststoff ist, kann auch der Kohlefaserstoff durch seine extrem gute, elektrische Leitfähigkeit als Rostbeschleuniger wirken, wenn er direkt auf Metall trifft. Um das Aufeinandertreffen zweier Materialien zu vermeiden, gibt es verschiedene Lösungswege.

Jeder Hersteller hat hier seinen eigenen Methode gefunden: Ford beispielsweise nutzt mittlerweile häufig Klebstoffe als „Isolierung“ und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Kleber verbindet die beiden Teile und verhindert gleichzeitig ein direktes Aufeinandertreffen. Außerdem dient er auch noch als Dichtmaterial, das verhindert, das Wasser in die Flansch-Stelle eintreten kann.

Metall vor Feuchtigkeit zu schützen, das haben die Autohersteller früher mit einer Wachsschicht versucht. Dieser teilweise kompliziert aufzutragende und empfindliche Schutzfilm ist heute nicht mehr zwingend nötig: Neben der Abdichtung durch Kleb- oder spezielle Dichtstoffe versuchen die Ingenieure, viele Bauteile gleich so zu konstruieren, dass sie gut durchlüftet werden und sich erst gar keine Nässe bildet. Dazu kann auch jeder Autofahrer selbst einen Beitrag leisten: Ein offener, luftiger Car-Port ist für den Wagen meistens viel besser als eine beheizte Garage.

Und es gibt noch mehr, was man als Autofahrer tun kann. Rost-Experte Saßmannshausen: „Der Korrosionsschutz ab Werk reicht aus, um vor Durchrostung innerhalb von 12 Jahren zu schützen. Dennoch empfiehlt sich, im Winter regelmäßig eine Unterbodenwäsche durchzuführen. Damit werden die Reste von Straßensalz entfernt.“ Denn: Auch das Streusalz beschleunigt den Rostprozess. Eine zusätzliche Hohlraumversiegelung dagegen, wie sie viele Autofahrer oft noch direkt nach dem Neuwagenkauf durchführen lassen, sei nicht zwingend nötig, so der Ford-Mann. Schaden kann sie allerdings auch nicht.

Apropos Schaden: Weil Korrosion am ehesten dort entsteht, wo die Schutzschicht des Metalls – sei es Lack, die Verzinkung oder eine spezielle Versiegelung – beschädigt ist, sollten auch kleine Macken zügig ausgebessert werden; typische Stellen sind offensichtliche Kratzer, aber zum Beispiel auch der Bereich hinter Plastikverkleidungen, die, zusammen mit etwas Dreck, wie Schmirgelpapier den Lack aufreiben können. Wer solche Stellen entdeckt, greift entweder selbst zum Lackstift oder lässt eine Werkstatt ran.

Zum Thema Werkstatt selbst hat der Korrosions-Spezialist aber auch noch einen Rat: „Oft entsteht Rost auch, wenn Reparaturen an der Karosserie nicht sachgemäß durchgeführt wurden.“ Deshalb empfiehlt Saßmannshausen wahrscheinlich nicht ganz uneigennützig immer einen Fach-Händler aufzusuchen. Die Meister in der Marken-Werkstatt seien geschult und wüssten, was zu beachten ist, um beim Reparieren nicht dem Korrosionsschutz zu schaden.

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Der Rostschutz hat stark nachgelassen, kaum fuerverzinkte Bleche, schlechte und dünne Lacke, kein wirksamer Unterbodenschutz, teilweise nur das nackte grundierte Blech. Man produziert bewusst schlecht, um Neukauf zu erzwingen. Garantie gegen Durchrostung? Ein Witz, wenn man die Bedingungen liest. Nur von Innen nach Außen aus einem Hohlraum... Kantenrost an Klappen, Türen Hauben oder am gesamten Unterboden sieht VW als "Lackmängel" an. Da hat es magere 3 Jahre. Schaut euch diese Autos genau an wo sie überall rosten. Die Qualität, die es früher gab sucht man vergebens. Aber: Managergehälter und Aktionäre wollen Geld sehen, und das sorgt für Einsparungen in der Produktion und Qualität. Zur Ehrenrettung auch Mercedes hat mit W202, 210 und B-Klasse Rostlöauben auf dem Markt. Made in Germany.

auf die Verzinkung, was man bei 10 jahre alten Autos teilweise gut sehen kann. Heute wird den fahrbaren Gefährten aber häufig durch die Elektronik der Garaus gemacht. Die Steuergeräte rosten zwar nicht, aber sie altern auch und sind in der Anschaffung häufig sehr teuer.

Montag, 03.06.2019 | 14:37 | Johannes von Stubnitz  | 1 Antwort

Früher, als Fahrzeuge erhaltenswert waren. Die heutigen mit anfälliger Elektronik vollgestopften Nintendokisten erleiden durch notwendigen Ersatz horrend teurer elektronischer Bauteile wirtschaftliche Totalschäden bevor sich überhaupt Rost bilden kann. Den Rest besorgt die Grün/Linke Politik durch Enteignung junger Fahrzeuge. Meine 30 Jahre alten Mercedesfahrzeuge sind alle hohlraumversiegelt und unterbodengeschützt. Sie sehen aus wie aus dem Laden und fahren auch so. Da rostet nichts. Und Umweltschutz leiste ich damit on Top.

und er ist in der Technik überschaubarer. So kostet in manchen Gegenden der Erde ein W123 erheblich mehr als ein W124, da er einfacher zu reparieren ist.

-„Der Korrosionsschutz ab Werk reicht aus, um vor Durchrostung innerhalb von 12 Jahren zu schützen.- ... Stichwort ist "Durchrostung". Gegen durchgerostete Bleche gibt es die garantie. Aber nur, wenn jede Beschaedigung und jeder sichbare Rostfleck ("Oberflaechenrost") auch zuegig und sachgerecht beseitigt wurde. Rost durch Steinschlag, z.B., unbemerkt, weil man nach 3 oder 5 Jahren nichtmehr alle paar Monate in die Werkstatt faehrt, faellt NICHT UNTER DIE GARANTIE

Montag, 03.06.2019 | 11:04 | Meier Ralf  | 1 Antwort

Gerade der im Aufmacher abgebildete Wagen, ein Mercedes W201 gehört zu den langlebigsten Fahrzeugen die jemals produziert wurden. Diese Fahrzeuge sind die wahren grünen nachhaltigen PKW. Das beste Auto ist unter ökologischen Aspekten das niemals produzierte. Ein W201 ist 30 Jahre und länger auf der Strasse, grüner gehts es nicht. In Afrika sind die W201, 124, 210 usw noch in millionenstärke anzutreffen. Sie halten eben - keine Wegwerfprodukte.

Jedenfalls meine Vermutung. Bei den ersten der Baureihe kam es eine zeitlang zu solchen Rostschäden weil minderwertiger Stahl eingekauft wurde. Ansonsten gab es bei Mercedes gewohnt hohe Qualität. Später, in den Jahren nach 1994 stellten sich dramatische Qualitätseinbußen ein. Immer mehr anfällige Nintendotechnik in den Fahrzeugen. Es wurde um 1990 auf Wasserlacke umgestellt. Ende mit Qualität.

Jahre hält und die Motoren mühelos 200.000 km durchhalten, wenn die Politik Autos die vor fünf oder sechs Jahren noch als " besonders umweltfreundlich" gefördert wurden aus immer mehr Innenstädten aussperrt? In den Nicht-EU-Ländern fahren diese Fahrzeuge dann weiter bis sie auseinanderfallen, meist ohne Kat und ohne Partikelfilter weil es dort niemanden interessiert. Man kann wirklich nur fassungslos über das naive Denken unserer "Umweltschützer" den Kopf schütteln, denn indem man hierzulande aufgrund der Feinstaub- und CO2-Hysterie immer "sauberer" wird, wird der weltweite CO2-Ausstoss anderswo immer größer. Aber da sieht man es ja nun einmal nicht und Politiker und "Klimaretter" bejubeln ihre "Erfolge".

Montag, 03.06.2019 | 10:32 | Christof Kochanowski  | 1 Antwort

Ein Fahrt bei Regenwetter hat die gleiche Wirkung wie eine maschinelle Unterbodenwäsche. Mir erschließt sich der Ratschlag nicht, das Geld kann man sich getrost sparen.

... gestreut wird, ist es schwierig, salzfreies wasser auf den srassen zu finden. Zumindest solange die Temperaturen gegen 0 Grad tendieren

Zink rostet nicht. Nur Eisen kann rosten. Zink schützt zudem zwar Eisen, nicht aber Aluminium, weil Aluminium noch unedler als Zink ist. Einfach mal im Chemieunterricht aufpassen. Hat schon vielen geholfen;)

Montag, 03.06.2019 | 09:56 | Arnold Salenbacher  | 1 Antwort

Sie vergessen aber die Fahrzeuge, die z.B. an einem Meereshafen längere Zeit stehen, wartend auf das Schiff das diese Fahrzeuge über das Meer von z. B. Vitoria nach Deutschland transportiert. Diese kommen doch schon vorgerostet an, bevor sie überhaupt beim Kunden sind.

Dann entfällt Ihr Argument angerosteter Neufahrzeuge. Man kauft Fahrzeuge die in Deutschland produziert werden. Die Asiaten bezahlen später nicht die Renten der Deutschen.

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