Vorweg....eigentlich hatte ich bei dem schönen Wetter vor - mal eben fix :D die Hohlschraube der Ölrücklaufleitung vom Turbolader - bei meinem Passat Alltrack - 2.0tdi/ 177PS, aktuell 165.000km, zu tauschen. Diese war undicht...und tropft immer mal...mich ärgert das - man könnte aber auch damit mit leben....nur für diejenigen, die auch einen Alltrack haben und planen, das zu machen.......
Nun ja, im Bekanntenkreis hieß es, die Hohlschraube kannste so ausbauen.
Ich weiß zwar nicht, welchen Motor die meinten aber da das Verteilergetriebe vom Allrad direkt davor liegt und nur gute 15mm Abstand zu besagter Schraube bestand,
konnte ich mir das nicht vorstellen. Also habe ich mir gedacht, tauscht halt vorsorglich das AGR Ventil mit, weil ich einige Probleme damit hatte in den 7 Monaten davor, bevor es komplett aussteigt. Dann lohnt sich wenigsten der Aufwand.
Wir haben also angefangen den Wagen auf die Bühne zu nehmen,
Steckverbindungen der Sensoren und Sonden trennen,
Querlenkerlager lösen und nun fing es an.....
Das Justierwerkzeug SET T10486A, welches man braucht um den Aggregateträger bei der Montage an die alte Position zu bauen, passte nicht. Also haben wir diese soweit im Durchmesser reduziert, das sie in die Aufnahme der Querlenkerlager und halt durch die Bohrung des Trägers, passten.
Im Anschluss hieß es, Träger und Lenkung absenken - vorher natürlich die Lenkstange und Kabelverbindungen trennen.
Nun ging es an den Auspuff samt DPF.
Schelle oben am Turbo getrennt,
Die Muttern am Motor gelöst wo der DPF befestigt ist und im groben war dieser recht einfach raus.
Das Flexgitter am DPF löst sich mittlerweile, zur Kenntnis genommen.
Da waren sie nun gut sichtbar vor mir, die Hohlschraube und das AGR....ich mich schon gefreut, das ich am selben Tag den Zusammenbau starten kann...joa....nee...denkste....also ging es weiter mit dem lösen der Antriebswellen links und rechts, lösen des Verteilergetriebes und dann raus damit :D
Und...was soll ich sagen? Richtig....ich konnte zwar drei der Schrauben lösen, die vierte motorseitig oben aber nicht, weil dort ein sehr stabiler Bügel montiert ist, der wohl Schwingungen des Verteilergetriebes minimieren soll. Dieser Bügel verdeckt die Schraube und verhindert gleichzeitig das Abziehen des Getriebes um an die Hohlschraube zu kommen. Auch der Ausbau des AGR gestaltete sich somit schwieriger als erwartet. Ich konnte es weder zu Seite, nach oben, noch nach unten heraus drehen, ziehen, wenden what ever....
Letztlich viel der Entschluss, nun auch das DSG herauszunehmen. Die Antriebswelle war ja schon ab. Gesagt, getan.....einige Zeit weiter, das DSG und man erwähne, das Verteilergetriebe war raus, konnte ich die Hohlschraube der Turborücklaufleitung tauschen. Ich war etwas verwundert über diesen doch sehr dünnen O-Ring, den man zum abdichten nach außen gewählt hat. Augenscheinlich hat dieser vielleicht 0,5mm Dicke. Der Ring auf der neuen Schraube war mindesten 4 mal so dick - ok....die 30 Euro mussten sich ja auch lohnen...mindestens für den Aufwand bis hierhin. Da es nun dunkel war, begab ich mich frohen Mutes für den nächsten Tag aufs Sofa...bissel Youtube - KFZ Bildung...
Der nächste Tage - möge er in meine Auto - Geschichte eingehen....aus rund 30 euro für die Hohlschraube wurden als nächstes rund 1000 Euro :eek:
Bis hier hatte ich ja weder mit dem folgenden geplant noch gerechnet.
Bei Tageslicht warf ich einen Blick auf das Zweimassenschwungrad...dahinter kam ein leichter schwarzer Ölschimmer hervor. Wohl ahnend was kam, habe ich direkt den Kurbelwellensimmering-Flansch bestellt. Zwecks schneller Verfügbarkeit bei VW - wissend das die nicht günstig sind....halte ich 140 Euro dann doch für etwas übertrieben aber man macht den ja an der Stelle mit, bevor man alles wieder zusammennagelt. Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewusst, das der Faktor Zeit völlig aus dem Ruder läuft, dann hätte ich auch einen aus dem Zubehör von Febi oder ähnlich für die Hälfte des Preises kaufen können und das Geld später in Spezialwerkzeug investieren können.
Was mir nämlich im Vergleich zu älteren Fahrzeugen nicht bewusst war, das man ein Dichtflanschwerkzeug (T 10134) benutzt, was den Sensorring zentriert auf die Kurbelwelle aufdrückt. Bei meinen bisherigen Autos gab es das nicht - wieder was gelernt und extra bezahlt.
Außerdem Kurbelwellenabsteckwerkzeug bestellt...um Kurbelwelle in OT zu stellen, wenn man den Flansch aufdrückt. Zusätzliche Kosten 200 Euro, rund.
Also schon mal das ZMS in Augenscheinnahme genommen und versucht mit Handkraft in beide Richtungen sehr schwer bis gar nicht, beweglich.
Oookeeeey....örtliche Dealer angerufen, der wollte 505 Euro haben....ich also jetzt eins im Netz bestellt, für 330 inkl Ebayrabatt von LuK plus die Dehnschrauben für rund 13 Euro. Jetzt muss ich eh auf die Teile warten und dauert somit bis Ende der Woche. Leider wird das Wetter immer schlechter werden :mad:
Ich gehe davon aus, das die Geräusche beim Schalten 1/2, 2/3 vom ZMS gekommen sind. Sicher war ich mir nicht aber zur Vorsicht kommt jetzt noch eine Kupplung rein. Bei rund 165.000km....ist so die Frage, was man zeitnah an Arbeit wieder hat.
Übrigens, die Verzahnung der Kupplung vom DSG, zeigt erste Verformung an den Zähnen im vorderen Bereich, welche durch das ZMS aufgenommen werden. Bedenklich! Bei einem Bekannten ist es zum abscheren der Kupplung gekommen und hat so alles samt ZMS zerstört.
In Folge dessen kam es bei ihm zu einem Motorschaden. Vielleicht hab ich hier etwas Glück gehabt? Das Nadellager jedenfalls war ok, wenigstens etwas. Die Kupplung selbst war ok, keine Verfärbung, Beläge sahen gut aus und fühlten sich auch gut an. Ein Vergleich mit der neuen war ja möglich.
Also ZMS ab, Ölwanne und alles Gedöhns drumherum sowie den Flansch ab. Jetzt kann er vor sich hin tropfen.
Aktuell wartend (bis dato kamen sie 5 Tage später) auf die Justierwerkzeuge habe ich heute das Thermostat für Kühlwasser unter der Ansaugbrücke gewechselt, ist ja Sonntag, schönes Wetter und man macht keinen Krach....eigentlich bis auf mein Verfluchen der Entwickler, (die man dreimal erschießen sollte) was die neuen Nachbarn ganz bestimmt vernommen haben, was die sich da für eine Scheiße einfallen lassen....nicht zu guter letzt um den weniger handwerklich begabten Kunden, das Geld aus der Tasche zu ziehen, weil sie bestimmte Dinge selber nicht können, was ok ist und darüber hinaus auch die Jungs in der Werkstatt, die unter dem Druck von Arbeits und Richtwerten stehen.
Turbolader ist wieder drin, das neue AGR Ventil ist verbaut, Kühlwasserthermostat ist drin.
Warum eigentlich Turbo raus? Den habe ich vor Frust nach oben raus genommen, weil ich das AGR nach unten nicht rausbekommen habe...hätte ich das mal gleich gemacht...statt ewig zu probieren....
Dafür hat er jetzt auch eine neue Abgasskrümmerdichtung und eine Undichtigkeit hat sich auch erledigt. Für die kommenden Tage wird alles wieder soweit zusammengebaut, was geht.
Die Haldex bekommt noch einen Filter und Ölwechsel, die Bremsen werden sommerlich vom Salz gereinigt, gerade hinten. Achso....die Haldex...da habe ich immer noch die Versandzeit der Ersatzteile und Werkzeuge nutzend, das Pumpensieb gesäubert. Dazu muß die Pumpe raus. Als Tipp, macht dies neben den normalen Wechsel des Hauptfilters auch regelmäßig und schaut auf das Sieb.
Aktuell ist die Überlegung ob ich noch die Lagerungen der Vorderachse bei dem KM Stand mitmache. Also Traggelenke, Spurstangenköpfe, Querlenkerlagerungen...
Vermessen werden muß er eh.
Eine Schraube an der Lenkung ist undicht. Das muß ich später machen. Erstens sprengt es gerade den Rahmen, zweitens weiß ich nicht, wie man diese dicht bekommt und nachziehen führt vielleicht zu einer größeren Undichtigkeit. Es ist die Schraube in Verlängerung zur Lenkstange, 24er oder so.
Vielleicht kann ja noch jemand einen Tipp geben bevor ich alles zusammen baue.
Ich hoffe, das ich trotz des schlechten Wetters den Wagen am WE wieder zum rollen bekomme.
Insgesamt muß ich anmerken, das ich einen ehemaligen Vorführer mit 139.000km erworben habe.
Die letzte Wartung bei VW war bei rund 121.000k samt Zahnriemen, DSG Ölwechsel.
Kosten waren neben TÜV, Batterien usw. rund 1300 Euro..
Davor war er regelmäßig immer bei VW zur Wartung, das DSG wurde gespült,
der Zahnriemen gemacht usw. Reparaturen kann ich nur bedingt nachvollziehen wg. Datenschutz aber ich habe seit meinem Erwerb folgendes somit repariert müssen:
Bremsen vorne komplett, weil einer der Sattel fest war – obwohl die Scheiben neu waren,
alle vier Injektoren, zwei grenzwertiger arg nach Dieselverbrennung roch und Ölverdünnung,
eine Blende der Xenonwaschdüse verloren, neu
Kabelbaum Heckklappe rechts, Klappe wollte selbstständig öffnen
Bypass DSG Thermostat, Kühlmittel
alle Filter wie Öl, Dieselfilter, Luft, DSG, Innenraum
1 DSG Öl samt Filter gewechselt in Oktober 21,
2 x Motoröl alle 12.000km ca,
jetzt das dritte mal bei 165k weil Ölwanne ab, Simmering neu usw,
aktuell großes Kühlwasserthermostat neu,
Zweimassenschwungrad mit Nadellager und Dehnschrauben neu
DSG Öl samt Filter neu
Verteilergetriebe undicht....ich fülle es einfach regelmässig nach....
einmal gewusst wie, kommt man gut hin.
Ich finde für ein immer fachlich gewartetes Auto, ein Armutszeugnis in Sachen Qualität oder Haltbarkeit. Keine Frage, zwei drei Dinge habe ich erneuert um sicher zu sein, das es gemacht wurde. In einem anderen Beitrag ging es um ein Nageln, darum einige Teile getauscht aber der Rest???
Anbei sind ein paar Bilder, welche ich im Laufe der Zeit gemacht habe. Angefangen mit dem Zustand der Ansaugbrücke (bei 139.000km) bei Erwerb bis heute.
In diesem Sinne, kommt gut in den Frühling....
Und das alles bei 165tkm! Das ist ja der Wahnsinn.
Respekt für deine Arbeiten. Hast Du dir das alles bei Youtube angesehen oder hast Du schon Kenntnisse im Bereich KFz? Aber krass wieviel bei Diesem Kilometerstand schon gemacht wurde. Dann hast du ja hetzt quasi wieder ein neuwertiges Auto.
@Mirco2706 schrieb am 31. März 2022 um 07:27:32 Uhr:
Respekt für deine Arbeiten. Hast Du dir das alles bei Youtube angesehen oder hast Du schon Kenntnisse im Bereich KFz? Aber krass wieviel bei Diesem Kilometerstand schon gemacht wurde. Dann hast du ja hetzt quasi wieder ein neuwertiges Auto.
Gebe zu, der Text ist etwas lang aber gut lesbar, denke ich.
Ich selbst habe mir alles angeeignet. Was ich nicht weiß, lese ich nach, informiere mich (Youtube) und anschliesend gehts ans Schrauben, was ich seit ungefähr 27 Jahren mache. Ansich macht es ja Spaß aber mittlerweile Schraube ich nur noch, wenn ich muß und vor allem, substanzerhaltend auf lange Sicht. Früher war das anders. Etwas Luxus habe ich mir vor drei Jahren mit einer eigenen Säulenhebebühne gegönnt. Vorher hatte ich einer dieser schiebbaren Scherenhebebühnen aus der DDR.
Grundsätzlich hoffe ich, das es sich mit den Reparaturen erstmal erledigt hat für dieses Jahr und vor allem das, was ich gerade behoben haben, sich spürbar lohnt.
Heute im Laufe des Nachmittages ist das Getriebe reingekommen, morgen der Aggregateträger und der letzte Kleinkram wenn Wetter halbwegs ok. Hoffe, das alles gut klappt und ich nichts vergessen habe und wieder auseinanderbauen muß :D
Ich hab alles verstanden was Du geschrieben hast.
Ja Mensch, eine Menge Arbeit. Aber wenn man überlegt was VW dir da an Kohle abgeknöpft hätte!?
Wenn man Übung im Schrauben hat, dann ist das doch super. Ich habe bis jetzt nur den Stoßfänger vorn ausgebaut, um an den Scheinwerfer zu kommen. Aber auch da war die Ersparnis nicht unerheblich.
Hoffen wir mal das jetzt bei Dir Ruhe eingekehrt. Man möchte ja auch mal wieder was schönes von seinem Fahrzeug haben.
Aber eine eigene Bühne ist ja Mega.
hier mal der Beginn des Verdrehens der Verzahnung von der DSG Kupplung.
Man kann erkennen, das diese sich langsam nach unten verformt haben.
Das hätte sicherlich noch gehalten aber wenn mal so überlegt, was eigentlich nur den Vortrieb hält?
Der Deckel von der Kupplung ist, mit dem Korb verzahnt, darüber liegt ein Sprengring, der sich auch ganz gerne abhebt, wenn die Aufnahme sich ausarbeitet.
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